Geistliche Chormusik vom Feinsten
Artikel von Hans Jost auf https://www.meinbezirk.at/hermagor/c-leute/geistliche-chormusik-vom-feinsten_a3526632 am 21. Juli 2019
HERMAGOR (jost). Unter dem Titel „Jauchzet dem Herrn“ boten kürzlich das Hermagorer Vokalensemble „Cantus Carinthiae“ unter Hans Hubmann und der „Wiener Lehrer-a-cappella-Chor“ unter Maximilian Opll in der Stadtpfarrkirche Hermagor großartige „Geistliche Chormusik“ in faszinierender Form.
Die beiden Spitzenchöre präsentierten ihre insgesamt 21 Werke, u.a. von Albert de Klerk, Mozart, Bach, Bruckner, Mendelsohn-Bartholdy, im Wechselspiel, aber auch beeindruckend gemeinsam, an zwei verschiedenen Positionen im Kirchenraum, nämlich sowohl auf der Empore als auch im Altarbereich.
Die überwältigende Klangfülle im vollbesetzten Kirchenschiff hat das erwartete Resultat der Veranstalter erfreulicherweise noch weit übertroffen, und gipfelte in überwältigendem Applaus nach dem gemeinsam gesungenen Finale „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix Mendelsohn-Bartholdy.
Sowohl beide Chorleiter als auch die Initiatoren des Konzertes, Langzeit-Organist Bernhard Plattner und sein in Wien lebender Bruder Manfred, freuten sich über die gelungene Veranstaltung und über das große Besucher-Interesse.
Gesehen u.a. Pfarrer Günther Dörflinger, Evangelische Pfarrerin Veronika Ambrosch, Pfarrgemeinderats-Obmann Josef Reinitzhuber, Kulturreferent Christian Potocnik, Architekt Rudi Pernull, Mediziner Hans-Peter Harrer, Bergbahnen-Vorstand Christian mit Katinka Krisper, Bildhauer Herbert Unterberger.
Kein Pop und keine Musicals
Artikel von Pia Feiel in der Wiener Zeitung vom 9. Mai 2019
Wien. Viel Enthusiasmus und eine Prise Wiener Schmäh prägen die Proben beim „Wiener Lehrer-a cappella-Chor“ (kurz Wlach). Im Jahr 1912 ursprünglich als rein männlicher Lehrerchor gegründet, singen heute deutlich mehr Frauen, und die Mitglieder kommen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen. Anders als der Name nahelegt, werden nicht nur a cappella gesungen, sondern es werden auch orchestrale Werke einstudiert. Der nächste große Auftritt findet gemeinsam mit dem „a-capella-Chor Weinviertel“ am 12. Mai statt: Im Wiener Musikverein wird Felix Mendelssohn-Bartholdys „Paulus“-Oratorium aufgeführt.
Gerade in Wien ist die Chorlandschaft enorm vielfältig. Das Besondere seines Chors sei, dass er sich nie spezialisiert habe, meint der „Wlach“-Leiter Maximilian Opll im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“. Er leitet den Chor seit Anfang 2014. Gesungen wird sowohl geistliche als auch weltliche Musik. Bei dieser Vielfalt ist es wichtig, die eigenen Stärken genau zu kennen: Pop, so Opll, zähle da nicht dazu, und auch Musicals werde es unter seiner Leitung nicht geben: „Das mache ich sicher nicht, das liegt mir nicht.“
Stattdessen wird auf Haydn, Bach und Mozart gesetzt, aber auch Stücke von zeitgenössischen Komponisten werden einstudiert. Die Chormitglieder selbst zeigen keine eindeutige Präferenz, was die Frage a cappella oder orchestral angeht, man ist sich aber einig, dass orchestrale Werke meist einfacher zu singen sind. Für das A-Cappella-Singen benötige es eine sehr ausgefeilte Technik, meint auch Opll. Und: „Ein Orchester deckt auch einiges zu.“
zum vollständigen Artikel: https://www.meinbezirk.at/hermagor/c-leute/geistliche-chormusik-vom-feinsten_a3526632
Übergabe – Gelungen!
Bericht von Fr. Prof. Dfkm. Anneliese Zeh über „Kontraste“ am 25. Mai 2014
Wer wie ich seit Jahren Konzerte des Wiener-Lehrer-a-cappella-Chors besuchte, war gespannt wie die Übergabe des Chors von Günter Knotzinger an Maximilian Opll nach 42 Jahren prägender Chorarbeit gelingen würde. Nicht von allen guten Chören der Wiener Chorszene konnte man in den vergangenen Jahren erleben, dass die Übergabe ohne Qualitätsverlust stattfindet, oft ist die Wahl des Nachfolgers schwierig und findet auch im Chor nicht immer das gewünschte Echo.
Im WLACH hat man diesen Wechsel mit sehr viel Gespür vorbereitet und konnte nun das erste Mal im bereits traditionellen Mai-Konzert im Mozartsaal zeigen, wie der neue Mann an der Spitze des Chors arbeitet und wie die Weiterentwicklung zu erwarten ist.
Schon mit das erste Lied, außer Programm war eine Hymne an das Wesentliche für einen Chor, nämlich das Singen.
Aber dann ging es schon richtig los mit dem Programm: „Kontraste“, beruhte auf der interessanten Idee, die Vertonungen geistlicher Texte aus unterschiedlichen Jahrhunderten nebeneinander zu stellen. Schon beim ersten Chor, „The Last Words of David“ von Randall Thomas konnte man nicht nur den frischen Chorklang bewundern sondern vor allem auch die ausgezeichnete Gestaltung der Dynamik. Die Idee die barocken Stücke nur von einem Kammerchor interpretieren zu lassen gefiel bei Gabrielli ebenso, wie der Klang der Männerstimmen bei Mendelssohns „Richte mich Gott“. Durch die stilistische Vielfalt im Programm war auch bei einer durchgehenden Programmierung von geistlicher Chormusik Abwechslung und Vielfalt gegeben.
Besondere Highlights für mich waren Ola Gjeilos „Ubi Caritas“, das dem gregorianischen Choral folgte, allerdings war für mich da der Applaus des Publikums zwischen diesen beiden Versionen störend, und das wunderbare, bekannte „O nata lux“ von Morten Lauridsen. Man konnte spüren, dass zeitgenössische Chormusik dem Dirigenten und dem Chor besonders am Herzen liegen.
Im zweiten Teil kam man zu Ausschnitten aus Händels „Judas Maccabäus“ und dem Musical „Eversmiling Liberty“ am Klavier begleitet von Naoko Hamamoto und unterstützt von der Solistin Yalda Bakthiarnia. Sicher auch ein Entgegenkommen an das Stammpublikum, das sich auch etwas leichtere Kost erwartet hat, aber vom anspruchsvollen Konzertprogramm sehr begeistert war. Beim Musical, das zumindest Stammsänger und Sängerinnen schon öfter interpretiert hatten, hätte ich mir gewünscht, dass man die Noten weggelassen hätte, allerdings hatte wohl das anspruchsvolle Programm dafür zu wenig Probenzeit gelassen.
Das großartige Konzert, auch mit großer Freude bewundert von Ehepaar Knotzinger, endete mit Bach: „Jesus meine Freude“ und lieferte den Beweis: Übergabe – GELUNGEN, viel Erfolg für die Zukunft!
Sonstige Pressemeldungen:
Rezension über das Konzert „Das Buch mit sieben Siegeln“ (26. Oktober 2008) auf evolver.at
Geschichtliches:
Ansichtskarte von der 8. Deutschlandreise (1937) im Album des Württembergischen Philatelistenvereins